Städtische Museen

Landsberg am Lech

Landsberger Dialoge

Voneinander lernen, miteinander reden, gemeinsam weiterdenken

Logo der Landsberger Dialoge

Die „Landsberger Dialoge“ sind seit Mai 2023 ein Informations- und Kommunikationsformat des Stadtmuseums Landsberg am Lech. „Über die Vergangenheit zu reden, sich über die unterschiedlichen Erfahrungen der Betroffenen auszutauschen, ist eine Seite der Medaille,“ erläutert Sonia Schätz das Konzept: „Sie zu diskutieren und auszuloten, welche Schnittstellen es heute gibt, die andere Seite.“ Daher habe man für die Landsberger Dialoge das Motto gewählt: Voneinander lernen, miteinander reden, gemeinsam weiterdenken.

Die Landsberger Dialoge finden im Festsaal des Historischen Rathauses statt, der Eintritt ist frei. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung unter stadtmuseum@landsberg.de


Nächste Termine der Landsberger Dialoge

80 Jahre Demokratie

16.05.2025, 19:30 Uhr: Podiumsdiskussion "Wehrhafte Demokratie - was tun?" mit Astrid Séville, Leuphana-Universität Lüneburg


Profilbild von Astrid SevilleProf. Dr. Astrid Séville © Claudia Höhne

80 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus stehen Demokratien weltweit unter großem Druck: Populistisch und autoritär agierende Parteien stellen das Erfolgsmodell Demokratie in Frage und offenbaren ihre Verletzlichkeit. Die Landsberger Dialoge am 16.05.2025 stehen deshalb unter dem Motto „Wehrhafte Demokratie – Was tun?“

Prof. Dr. Astrid Séville von der Leuphana Universität in Lüneburg stellt ihren Impulsvortrag unter den Titel „Wehrhafte Demokratie. Zu den Grenzen und Herausforderungen einer liberaldemokratischen Vorwärtsverteidigung“. Die Kritiker der liberalen Demokratie bescheinigen Unfähigkeit zu politischer Führung, Verweichlichung und Dekadenz. Reaktionäre und radikal rechte Kräfte beschwören dagegen Nation, Volkswillen und Stärke. Wie steht es in dieser Lage um die Möglichkeiten und Grenzen einer Vorwärtsverteidigung der liberalen Demokratie? Der Vortrag spürt dieser Frage anhand zweier Debatten nach: der um politische Streitkultur und der um Aufrufe zu einer neuen Kriegstüchtigkeit.


Porträtfoto von Andreas WirschingAndreas Wirsching © Institut für Zeitgeschichte München-Berlin

Am 03.04.2025 setzte Prof. Dr. Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin und Experte der jüngeren Deutschen Geschichte sowie der europäischen Demokratiegeschichte, in seinem Beitrag „Hitlers Aufstieg und die Zerstörung der Demokratie im europäischen Vergleich“ Bezüge zur aktuellen politischen Situation. Die zentralen Fragen des Vortrags: Unter welchen Bedingungen war HItlers Aufstieg möglich? Welche Besonderheiten und Gemeinsamkeiten gab es im europäischen Vergleich? Und welche Verbindungen lassen sich zur Gegenwart ziehen?

Professor Wirsching befasste sich mit den gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen der Zwischenkriegszeit und den Merkmalen des Faschismus, der in dieser Zeit die europäischen Demokratien zum Sterben brachte. Mit Blick auf die Gegenwart ordnete Andreas Wirsching den Putinismus Russlands sowie den Trumpismus in Amerika ein.


Porträtfoto von Igal AvidanIgal Avidan © Ruthe Zuntz

Der israelische Autor und Journalist Igal Avidan las am 25.09.2024 aus seinem jüngsten Buch „… und es wurde Licht!“, das anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Staates Israel erschienen ist. Avidan hat Geschichten der Hoffnung gesammelt, Geschichten über das Zusammenleben von jüdischen und arabischen Israelis. Er erzählt über den israelischen Alltag, der Gewalt und Pogrome kennt, aber auch Solidarität und Freundschaft. Abseits der uns bekannten Bilder vom Hass, konzentriert er sich auf die Menschen, die sich für den Dialog und das gegenseitige Verständnis engagieren und in der aktuellen Situation wohl die einzigen sind, die Mut machen können.


Porträtfoto von Gabriella MerosGabriella Meros © Michael Leis

Müssen wir noch einmal umdenken? Die Landsberger Dialoge am 23.05.2024 wollten die Erinnerungs- und Gedenkkultur auf den Prüfstand stellen. Dabei ging es unterem anderem darum, wie sich die Erinnerungsarbeit mit dem Ende der Zeitzeugenschaft verändert hat, ob sie grundsätzlich neue Sichtweisen braucht und wie sie sich zukünftig präsentieren sollte. Wie komplex dieses Thema ist, zeigte sich bei der Auswahl der Gesprächspartner. Mit der Erinnerungskultur beschäftigen sich nicht nur staatliche Einrichtungen, sondern auch nichtstaatliche Museen pder privatrechtlich organisierte Vereine. Es sprachen Gabriella Meros (Vorsitzende von Respect und Remember München), Karl Freller (Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten) und Sonia Schätz (Leiterin des Stadtmuseums Landsberg am Lech).


Porträtfoto von Eva UmlaufDr. Eva Umlauf © Konrad Rufus Müller

Sie gehört zu den Menschen, deren Stimmen zunehmend verstummen und die deshalb umso bedeutender sind. Dr. Eva Umlauf war als Zweijährige nur knapp den Gräueln des Konzentrationslagers Auschwitz entkommen. Da sie als Kind zu jung war, sich an diese Zeit zu erinnern, machte sie sich als Erwachsene auf eine intensive Spurensuche. Am 23.11.2023 war sie zu Gast bei den Landsberger Dialogen und las Schlüsselpassagen aus ihrem Buch "Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen". Sie sprach über Fragen der Identität sowie über den Umgang mit Traumata von Holocaust-Überlebenden.


Abraham Peck© Stadtmuseum Landsberg am Lech

Zum Start der Landsberger Dialoge sprachen am 11.05.2023 der amerikanische Historiker Abraham Peck, 1946 im DP-Lager Landsberg geboren, und Katrin Himmler, Großnichte des Reichsführers SS Heinrich Himmler, unter anderem über Täter- und Opferbiografien. Gleichzeitig ging es darum, dass Überlebende des Holocaust, ehemalige DPs und ihre Nachfahren mit Landsbergerinnen und Landsberger ins Gespräch kommen.

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